Nie war der Tag wertvoller als in dieser besonderen und noch immer unwirklichen Corona-Zeit: der Muttertag! Würden die Mütter derzeit – wie bei mir – nicht Lehrerin, Pflegerin und Therapeutin in aller Person sein, würde alles zusammenbrechen. Deshalb: Ein Hoch auf die Mamas!
Böse Zungen behaupten ja, der Muttertag sei von der Blumenindustrie erfunden worden… 😉 . Wie auch immer: Die Mamas halten derzeit den Laden zusammen – und leider fällt unsere Gesellschaft dabei wieder in alte Rollenbilder zurück.
Bei uns ist das leider nicht anders – auch wenn Mama und Papa das nicht wollten! Aber Papa kann nun mal gut im Home Office arbeiten, so dass Mama den unbezahlten Urlaub genommen hat, um meine 24/7-Pflege zu stemmen. Auch wenn Papa fleißig mithilft… 😉
Gut, dass seit Mittwoch wieder Schule ist – so konnte Mama vielleicht schon ein bisschen entspannter heute „ihren“ Tag genießen. Ich habe jedenfalls meinen Teil dazu beigetragen – und habe mit meinem Buddy Pia eine Muttertagskarte gebastelt! Mama hat sich jedenfalls seeeehr darüber gefreut!!! 🙂
Also nochmal: Happy Mama-Day an alle Mamas da draußen!!!
Mein „Schul-Countdown“ läuft. Und die bange Frage für uns alle ist: Wie kriege ich das hin, den Mundschutz zu akzeptieren und nicht in Panik auszubrechen??? Meine Lehrer haben sich dafür echt was Tolles einfallen lassen – und zwar ein „Mundschutz-Memory“ mit Metacom-Symbolen!
Ich hab’s ja nun mal gar nicht so mit Kleidungsstücken, die das Gesicht oder den Kopf meiner Vertrauenspersonen bedecken. Wenn Mama oder Papa eine Mütze tragen, kriege ich totale Panik. Also üben Mama und Papa schon seit Tagen fleißig und spielerisch mit mir das „Mundschutz-Akzeptieren“ – mit zugegeben eher mäßigem Erfolg.
Das Problem kennen ja auch meine Lehrer in der Schule – und haben mir das Mundschutz-Memory mitgegeben. Ich arbeite ja bei der Unterstützten Kommunikation mit den Metacom-Symbolen – und da gibt es jetzt auch diese Symbole! Meine Lehrer haben auch ein Foto von mir mit Mundschutz versehen… 😉 … Eine Super-Idee!
Wir werden jetzt weiter üben zuhause – in der Hoffnung, dass ich kommende Woche halbwegs klar komme. Eigentlich sollte es ja am Montag losgehen mit dem eingeschränkten Schulbetrieb. Heute hieß es, dass der Start um einige Tage verschoben werden muss und erst gestartet werden kann, wenn das „Go“ der zuständigen Behörden vorliegt.
Es bleibt also spannend… und ich übe fleißig weiter bei meinem „Special Mundschutz-Homeschooling“.
UPDATE: Der Elternbeirat meiner Schule hat in einem Offenen Brief DANKE gesagt für die Mühen und das Engagement des gesamten Schul-Teams inklusive Therapeuten in den vergangenen Wochen! Dem Dank schließen Mama, Papa und ich uns voll und ganz an!!! 🙂
Das Thema Schulöffnungen war – neben der Maskenpflicht – DAS Thema der vergangenen Tage. Was wurde nicht alles öffentlich diskutiert, auch gestritten und gemotzt. Dabei fiel leider kaum auf, dass die Politik eine Schulform völlig vergessen hatte: die Förderschulen. Warum wundert mich das nicht…
Eins vorweg: Ich möchte nicht in der Haut der Politiker stecken. Die können es eh niemandem recht machen, alle wissen es besser. So wie beim Fußball – da gibt es ja auch 80 Millionen Bundestrainer…
Jetzt hat die Politik entschieden, dass die Schulen schrittweise öffnen sollen – und zwar je nach Altersstufe. Alles schön im Fahrplan des Kultusministeriums nachzulesen. Fällt Euch was auf? Kein Wort zu den Förderschulen oder Tagesbildungsstätten wie das bei uns in Niedersachsen heißt. Wir wurden – mal wieder – vergessen…
Das hat die Politik doch wohl gemerkt – uuups! -, so dass für Förderschulen jetzt ruckzuck eine Ergänzung zum Leitfaden zusammengezimmert wurde, die auch nachträglich online gestellt werden soll. Ist ja irgendwie auch peinlich… Da steht drin, dass „die Schulleitung (…) in Eigenverantwortung über den konkreten systemangepassten Aufbau des Wiederanlaufens des Schulbetriebs“ entscheiden darf.
Dem Kultusministerium scheint also wohl aufgefallen zu sein, dass die schrittweise Schulöffnung nach Altersstufen bei Förderschulen nun mal gar nicht funktionieren kann. Bei uns kommt es nämlich bei der Umsetzung der notwendigen Schutzmaßnahmen nicht darauf an, wie alt wir sind. Entscheidend ist vielmehr die Art der Behinderung: Wer ist Rollikind, liegt eine Autimusstörung vor etc. – das Alter spielt beim „Schulöffnungs-Wie“ überhaupt keine Rolle!
Niedersachsen ist offenbar nicht das einzige Bundesland, das Förderschulen vergessen hat. Ich weiß jetzt aber nicht, ob mich das beruhigen soll… Nein, im Gegenteil: Leider bestätigt das den Eindruck, den immer mehr Eltern behinderter Kinder bekommen und über den ich ja auch schon mehrfach hier geschrieben habe. Schön ist das nicht… 🙁
Aber nun mal was Positives: Unsere Schule wird am 4. Mai wieder öffnen! Zwar vorerst nur eingeschränkt und gruppenweise – aber immerhin! Jede Klasse wird in zwei Gruppen (A+B) aufgeteilt. Gruppe A kommt montags und dienstags, Gruppe B mittwochs und donnerstags. Freitags wechseln sich die beiden Gruppen ab.
Es ist ein Anfang, den sicherlich viele Eltern behinderter Kinder – die hochbelasteten „Unerhörten“ am Ende ihrer Kräfte – herbeigesehnt haben! Wir auf jeden Fall auch!