Mama und Papa im Blick

Hier in meinem Blog geht’s ja bewusst um mich als kleine Wundertüte. Darum, was gut ist, was nicht so gut ist, was anders ist und wie wir uns gegenseitig besser verstehen. Heute soll es mal ganz bewusst um Mama und Papa gehen – und zwar in ihrer Funktion als meine Pflegepersonen. Zum Thema „pflegende Angehörige“ läuft nämlich gerade eine interessante Studie.

Das Thema Pflege ist ja nun mal – zurecht – ein Dauerbrenner in den Schlagzeilen. Und oft geht es dabei auch um die hohe Belastung (um nicht zu sagen Überlastung) der pflegenden Angehörigen. Denn Tatsache ist: Die meisten Pflegebedürftigen werden zuhause versorgt – so wie ich! Und nicht wenige pflegende Angehörige fühlen sich dabei völlig allein gelassen…

Die Frage ist also: Was brauchen pflegende Angehörigen eigentlich wirklich an Beratung, Unterstützung und Entlastung? Das will jetzt eine Studie herausfinden – an der Mama und Papa online jetzt auch teilgenommen haben.

Der Ansatz der Studie ist jedenfalls gut und richtig: Rauszufinden, was pflegende Angehörige wirklich brauchen… Mal sehen, was dabei rauskommt und ob die Ergebnisse dann auch an den richtigen Stellen landen…

Matrose an Deck

Ich glaube, ich werde noch zum richtigen Karnevals-Jeck… Bei uns stand am Samstag der Ossensamstags-Umzug an und am heutigen Rosenmontag der Schulkarneval. Ich war dieses Jahr als Matrose unterwegs – und hatte einen Riesen-Spaß… 😉

Mama hatte mir jedenfalls dieses Matrosen-Outfit besorgt – in der Hoffnung, dass mir das auch alles passt und sich auch alles anziehen lässt. Papa hatte heute Morgen jedenfalls doch so seine Probleme, mir das Kostüm „überzustülpen“ – das ist mit meiner Spastik dann ja doch nicht immer so einfach. Aber irgendwann – mit viel Geduld und Erfahrung – hat’s dann geklappt. Und ich konnte an Bord… äh also an Bord meines Bulli-Transportes zur Schule gehen.

In der Schule haben wir jedenfalls schön Karneval gefeiert – was ich am Samstag ja schon beim Osnabrücker „Ossensamstag“ gemacht hatte. Mein Buddy Christina hatte es gewagt, sich mit mir ins Getümmel zu stürzen – und hat tolle Situationen erlebt! Manchmal war ja nun mal kaum ein Durchkommen für uns mit meinem Rolli – und dann haben freundliche junge Männer Platz für uns geschaffen oder sogar meinen Rolli über kaum überbrückbare Kabelbrücken und Hindernisse gehoben! Total klasse!!!

Papa hat dann abends scherzhaft gesagt: „Ob die jungen Männer das auch gemacht hätten, wenn er meinen Rolli – und nicht Christina – geschoben hätte…“. Aber sei’s drum: Ich hatte Riesenspaß dabei, jedem „Osna Helau“ zuzurufen! Auch wenn das bei mir eher nach „Hi!“ klingt… 😉

Pflegeliege-Vorreiter

Osnabrück ist weit und breit Vorreiter – und zwar beim Thema öffentliche Pflegeliegen/Pflegeräume für mobilitätseingeschränkte Menschen wie mich! Im neuen Stadtgalerie-Café der Heilpädagogischen Hilfe (HHO) ist jetzt die erste Pflegeliege offiziell in Betrieb genommen worden – und die zweite (bereits angekündigte) im Zoo folgt bald – großartig!

Von der tollen Initiative, einen ehemaligen Pflegerraum im Zoo in einen Pflegeraum umzuwandeln, hatte ich Euch ja schon berichtet. Dass jetzt die HHO den Zoo sozusagen noch überholt hat und ebenfalls – und auch mit Unterstützung der Lebenshilfe! – einen Pflegeraum (s. Foto) eingerichtet hat, ist natürlich absolut klasse! Denn jetzt gibt es einen solchen Raum sowohl zentral in der Innenstadt als auch ganz bald in einem Super-Ausflugsziel wie den Zoo. Da können sich andere Städte eine sehr große Scheibe abschneiden – ein vorbildliches „Pflegeliege-Netzwerk“ hier in Osnabrück!

Dass das alles Teilhabe par excellence ist, habe ich schließlich selber schon mehrmals erlebt: Da fahren Mama und Papa mit mir in die Stadt, um zu bummeln, einen Kaffee zu trinken oder sich mit Freunden zu treffen. Und beim Ausladen aus dem Auto schnuppern wir, dass ich gewickelt werden muss – und wir können schnurstracks wieder nach Hause fahren…

Das wird und ist jetzt aber alles anders – und Osnabrück ein Vorreiter auf der Teilhabe-/Inklusionslandkarte…