Lotta Wundertüte 2

Ich habe Euch ja zum Start meiner kleinen (aber feinen) Seite erzählt, warum ich meinen Blog „Amelie Wundertüte“ genannt habe – inspiriert von dem wunderbaren Buch „Lotta Wundertüte“ von Sandra Roth. Dieses Buch ist einfach großartig, weil Sandra Roth es auf eine ganz besondere Art und Weise schafft, den Alltag, die Sorgen, Ängste, Freude, Gefühle und Erfahrungen von Familien mit besonderen Kindern zu beschreiben – und bald kommt Teil 2 von „Lotta Wundertüte„!

Im Juni war ein erster „Vorgeschmack“ im ZEIT MAGAZIN erschienen: „Leben mit Behinderung – eine Welt voller Gründe, glücklich zu sein„. Erneut sehr lesenswert! Ich kann jedem von Euch diesen Artikel – und bestimmt auch das Buch, dass 2018 erscheint – empfehlen! Mama und Papa werden sich das Buch auf jeden Fall kaufen! Beide sagen immer, dass sie sich in den geschilderten Situationen ganz häufig selbst sehen und wiederfinden…

In diesem Jahr ist übrigens ein weiteres Buch erschienen, das ein Leben wie unseres gut beschreiben soll: „Lauthalsleben: Von Lotte, dem Anderssein und meiner Suche nach einer gemeinsamen Welt„. Das Buch von Julia Latscha kennen Mama und Papa bislang (leider) nur vom Hörensagen – werden es sich aber auf jeden Fall auch kaufen! Julia Latscha hat für die ZEIT übrigens auch einen lesenswerten Artikel geschrieben…

Das zeigt: Es gibt mittlerweile immer mehr Bücher, Texte, Artikel etc., die genau das erreichen und schaffen, was auch ich mit meinem Blog (auf einer kleineren Art) erreichen möchte: Berührungsängste abzubauen und sich gegenseitig besser zu verstehen. Das ist gelebte Inklusion – lasst uns daran weiterarbeiten!

Die Rehacare

Mittlerweile gibt es ja echt tolle Hilfsmittel, die Kindern wie mir den Alltag erleichtern. Und da tut sich eine ganze Menge; die Hilfsmittel werden immer besser und ausgefeilter. Einen guten Überblick über die verschiedenen Hilfsmittel bietet die Messe „Rehacare“ – die jedes Jahr im Oktober in Düsseldorf stattfindet.

Am kommenden Dienstag ist es wieder soweit: 4 Tage lang zeigen mehr als 900 (!) Aussteller aus mehr als 35 Ländern, was alles möglich ist. Die Rehacare bezeichnet sich deshalb nicht umsonst als „internationale Fachmesse für Rehabilitation, Prävention, Inklusion und Pflege„.

Mama und Papa waren schon mal da in den vergangenen Jahren, um sich das mal alles anzusehen und mal auf sich wirken zu lassen, was es alles gibt. Die beiden kamen jedes Mal staunend wieder! Dabei geht es gar nicht darum, mir die innovativsten und tollsten Hilfsmittel sozusagen „auszusuchen“ – nein, für Mama und Papa ist das einfach mal interessant, mit neuen Inspirationen von der Rehacare zurückzukommen und dann mit all meinen Fach-„Buddies“ (Ärzte, Therapeuten, Rehatechnikern) zu besprechen, ob und welches Hilfsmittel vieleicht für mich geeignet wäre.

Ein Beispiel: Mama hatte auf der Rehacare vor einigen Jahren ein spezielles Essbesteck gesehen und das dann direkt dort gekauft. Das Besondere: Der Griff ist dicker und gebogen, so dass ich das Besteck besser greifen kann und einfacher (mit Unterstützung) zum Mund führen kann. Ich kann wegen meiner Spastik ja nicht alleine essen – aber mit diesem Besteck viel besser mithelfen!

Naja, und so bietet die Rehacare immer was Neues und Interessantes. Auch wenn Mama und Papa in diesem Jahr nicht hinfahren können – dann eben in 2018! 😉

Ich werde Friedensreiter…

Ich habe ja leider etwas länger nichts von mir hören lassen. Jetzt habe ich aber was Tolles zu berichten: Ich werde nämlich Friedensreiter! Alle Nicht-Osnabrücker werden jetzt stutzen – die Osnabrücker wissen, was ich meine… 😉

In Osnabrück gibt es die supertolle Tradition des Steckenpferdreitens. Jedes Jahr ziehen am 25. Oktober die Viertklässler aller Osnabrücker Grund- und Förderschulen mit selbstgebastelten Steckenpferden durch die Innenstadt bis zum Rathaus und erinnern da an den Westfälischen Frieden. Und ich als Viertklässler bin natürlich auch dabei!

Alle Schüler der 4. Klasse an meiner Schule haben in einer AG seit Beginn des neuen Schuljahres an den Steckenpferden gearbeitet. Der Hut und das Pferd sind fertig, jetzt üben wir das Steckenpferdlied, um für den 25. Oktober perfekt vorbereitet zu sein. Wir Viertklässler der Förderschulen haben dann den Vorteil, die ersten zu sein, die dann aus der Hand des Oberbürgermeisters eine Brezel kriegen.

Ich bin jedenfalls sehr gespannt auf den Tag und freue mich darauf. Papa hat mir jedenfalls schon viel davon erzählt. Er ist ja auch in Osnabrück zur Grundschule gegangen (Mama leider nicht…) und hat als Viertklässler am Steckenpferdreiten teilgenommen – und kann sich noch sehr gut daran erinnern, auch wenn das schon Jahrzehnte zurückliegt… 😉

Ich werde jedenfalls berichten!!!