e-fix: Rolli unter Strom

Ich bin jetzt wahlweise elektrisch unterwegs! Seit ein paar Tage hat mein Rolli nämlich einen elektrischen Zusatzantrieb: den e-fix. Damit kann ich jetzt Steigungen, Hügel und Co. mit Leichtigkeit bewältigen – und Mama, Papa, meine Buddies und Co. können aufatmen… 😉

Aber erstmal zum wieso, weshalb, warum: Die Nicht-Osnabrücker von Euch wissen ja nicht unbedingt, dass ich hier am Limberg wohne – das sind natürlich keine Alpen, aber das ist schon ordentlich, mich hier hoch- und runterzuschieben. Dazu kommt, dass sowohl mein Rolli als ja nun mal auch ich jeweils 40 Kilo wiegen. Und 80 Kilo einen Hügel hochzuschieben, macht zwar auch ordentlich Muskeln – ist aber nicht für jeden machbar.

Also haben wir vor einiger Zeit unseren Reha-Techniker unseres Vertrauens gefragt. Der hat 2 Modelle für einen elektrischen Zusatzantrieb vorgestellt – und der e-fix von der Firma Alber hat uns gleich begeistert! Meine Krankenkasse offenbar auch, denn die hat die Kostenübernahme sofort bewilligt.

Das e-fix-System funktioniert ein bisschen wie bei einem Pedelec: Wer mich schiebt, kann am Griff den Antrieb einschalten und sich dann elektrisch unterstützen lassen. Motor, Bremse, Getriebe und Kupplung sind jeweils in den beiden Radnaben integriert, der Akku ist unterhalb der Sitzschale befestigt. Und das Handling ist ganz einfach, sagen alle.

Ok, jetzt ist zwar Winter und meine Spaziergänge werden weniger. Aber bald ist ja Weihnachten – und die Stammleser wissen ja, dass ich da mit Papa mein Weihnachts-Zoo-Besuch-Ritual habe. Und Papa freut sich schon wie verrückt, dann stolz mit mir die hügelige Zoo-Landschaft zu erkunden… 😉

Schwer mehrfachcharmant

Ich hatte ja vor einiger Zeit angekündigt, dass meine Lieblingsautorin Sandra Roth für eine „Lotta“-Lesung nach Osnabrück kommt. Mama und Papa waren jetzt da (für mich war das dann doch zu spät) – und waren total begeistert und beeindruckt von Sandra Roth, ihrer Lesung und ihren Worten. So wie die anderen Gäste in der Stadtbibliothek auch… 🙂

Gut 70 Gäste waren ins Lesecafé der Stadtbibliothek gekommen, um Sandra Roth zuzuhören – die Organisatoren mussten sogar noch ein paar Stühle organisieren, damit alle einen Platz finden konnten. Vielleicht hat auch die tolle Vorberichterstattung dafür gesorgt, dass so viele Interessierte gekommen sind.

Die Atmosphäre war jedenfalls richtig toll – es war bewegend, berührend, nachdenklich, emotional und auch heiter, denn es wurde immer wieder mal herzhaft gelacht. Genau das macht ja beide „Lotta“-Bücher aus: Sandra Roth drückt nicht auf die „Tränen- und Mitleidsdrüse“ – sie lässt einen echten, unverstellten Blick durch ihre Augen zu.

Zum Beispiel, als die Ärztin vom Gesundheitsamt bei der Schuleingangsuntersuchung Lotta bescheinigt, „charmant“ zu sein (warum gibt es das nicht als Ausweis: „Schwer-mehrfachcharmant“…). Oder als der Rektor einer inklusiven Grundschule sagt: „Gewickelt wird hier nicht – der Wickeltisch ist die Grenze.“

In dem Buch „Lotta Schultüte“ beschreibt Sandra Roth, warum Lotta nun doch auf einer Förderschule ist und wie die Inklusion vielleicht doch gelingen könnte. Denn dafür muss es nicht nur geeignete Rahmenbedingungen geben – wir müssten in unserer Gesellschaft auch unsere Haltung und unsere Einstellungen ändern…

Mama und Papa haben auch festgestellt, dass Lotta und ich vieles gemeinsam haben. Und vielleicht lerne ich Sandra Roth, Lotta, Harry und Ben ja doch nochmal kennen – wer weiß… 😉

Wieder im Bootcamp Köln

Das „Bootcamp Köln“ hat mich wieder! Diese Woche war ich wieder in der UniReha Köln zum Start der 2. Phase des „Auf die Beine“-Programms. Ihr könnt es Euch bestimmt denken – es war wieder anstrengend, aber auch wieder total klasse!

Es war aber auch zugegebermaßen komisch, nach einem Jahr Pause wieder auf und an dem Galileo-Kipptisch zu liegen bzw. zu stehen. Aber ruckzuck war ich wieder drin und hatte wieder richtig Lust am Turnen!

Zuallererst haben wir aber den Check gemacht, was sich alles in dem einem Jahr Pause verändert hat – schließlich habe ich ja einen ordentlichen Wachstumsschub hinter mir: 142 cm groß, 40 Kilo schwer – kein Wunder, dass ich insbesondere beim gehaltenen Stehen meine Schwierigkeiten habe und gerne in die „Froschhaltung“ gehe…

Genau deshalb haben wir das gehaltene Stehen auch wieder besonders geübt, auch auf dem Galileo. Da haben sich meine Therapeutinnen auch was besonderes einfallen lassen, um die „Froschhaltung“ – also das Wegknicken meiner Beine nach außen – zu verhindern: Unterhalb der Knie haben die mir ein „Rubberband“ um die Beine gebunden und sie somit zusammengehalten… clever… 😉

Mit meinem Posterior Walker bin ich ja wegen meiner Stehschwierkeiten nicht mehr so gut klargekommen. Meine Therapeutinnen haben daher mal den „Dynamic Pacer“ getestet — und den fand ich total klasse! Der Vorteil: Mama und Papa können mich viel leichter reinsetzen/-stellen, außerdem werde ich da in diesem Walker viel besser gehalten und positioniert, und zwar durch einen speziellen Sattel – genial! So einen „Dynamic Pacer“ könnte ich mir gut in der Schule vorstellen, um damit durch die Gänge zu flitzen… 🙂

Und das Beste: Ich war auch im „Lokomat“ – eine Art Robotergerät, um das physiologische Gangmuster zu trainieren. Das war der Hammer! Mama und Papa haben davon ein Kurz-Video gemacht – das sah und sieht unglaublich aus, wie ich da im „Lokomat“ so richtig laufe… Ich glaube, da haben Mama und Papa die eine oder andere Träne wegdrücken müssen… 😉

Seit Samstag bin ich wieder zuhause, jetzt heißt es: Warten auf meinen Galileo-Kipptisch. Der kommt wieder per Spedition, dann habe ich den für vier Monate wieder in meinem Zimmer. Meinen Trainingsplan habe ich schon – es kann also wieder losgehen… 😉