Delphin-Countdown läuft…

Ich habe vor ein paar Tagen tolle Post bekommen – und zwar vom Delphin-Therapiezentrum auf Curacao! Die haben mir zur Einstimmung auf meinen Aufenthalt ein Info-Buch mit tollen Fotos geschickt! So schöne Post kann gerne öfters kommen… 🙂

Tatsache ist: Es dauert ja gar nicht mehr so lange, dann geht’s schon los! Mama und Papa haben jedenfalls in den vergangenen Wochen schon einiges organisiert; zum Beispiel unser Hotel am Flughafen Schiphol: Wir fliegen ja frühmorgens von Amsterdam nach Curacao. Und um nicht mitten in der Nacht mit unserem ganzen Gepäck mit dem Auto nach Amsterdam fahren zu müssen, fahren wir einen Tag vorher ganz in Ruhe zum Flughafen und bleiben dann eine Nacht in einem Airport-Hotel. Das macht doch vieles einfacher für uns…

Warum wir von Amsterdam fliegen? KLM ist die einzige Fluglinie, die non-stop nach Curacao fliegt. So müssen wir nicht umsteigen, was für uns mit unserem ganzen Sondergepäck (wie z.B. mein Rolli) doch echt umständlich und anstrengend wäre. Der 10-Stunden-Flug wird eh schon anstrengend genug für mich…

Im Flieger werde ich dann in meinem „alten“ speziellen Auto-Kindersitz sitzen. Anders könnte ich ja gar nicht sitzen während des Fluges… Das heißt: Den speziellen Kindersitz müssen wir auch mitnehmen… Ach ja: Mitnehmen müssen wir auch meinen Duschstuhl, damit ich dort auch duschen kann. Papa macht sich schon Gedanken, wie das denn alles – Sondergepäck sowie unsere Koffer – in unser Auto passen soll. Ich muss im Rolli ja schließlich auch mit… 😉

Für unseren Aufenthalt im Hotel „Dolphin Suites“ direkt am Therapiezentrum haben wir auch ein höhenverstellbares Therapiebett für mich bestellt. Das Hotel macht einen tollen Eindruck, da die dort natürlich auf Familien wie uns vorbereitet sind.

Und das Allerbeste am Schluss: Meine Tante Karin und mein Onkel Marc werden mitkommen nach Curacao! So sind wir dann zu fünft und können das alles gemeinsam erleben! Ich freue mich total, dass die beiden mitkommen!

So viel zum aktuellen Stand in Sachen Delphintherapie: Ich halte Euch auf dem Laufenden! 😉

Meine Super-Rolli-Tasche

Ich muss Euch unbedingt was ganz Tolles zeigen: Ich habe eine neue Tasche für meinen Rolli – und zwar handgemacht, ganz individuell nur für mich gefertigt! Jetzt kriege ich meine ganzen Sachen, die ich nun mal immer so brauche, noch viel besser mit. Die Tasche hat eine liebe Freundin meiner Oma für mich gemacht (die übrigens ganz tolle Patchwork-Sachen macht)! Liebe Anni – vielen, lieben Dank dafür!!!

Rolli-Tasche? Gibt’s da nichts Gutes zu kaufen, sozusagen „von der Stange“? Einfache Antwort: Nein, gibt es leider nicht. Das liegt sicherlich auch daran, dass die Rollis alle unterschiedlich sind, und auch die Bedürfnisse je nach Rollifahrer/-kind anders sind. Von daher ist es echt schwierig, eine gute und passende Tasche zu bekommen – dabei ist so eine Tasche enorm wichtig!

So muss ich z.B. mein Notfallmedikament immer dabei haben, dann was zum Trinken, Lätzchen und Tücher, auch mal Dokumente oder auch Spielzeug oder meine Hand- oder Fußorthesen: Da kommt einiges zusammen. Das heißt: Die Tasche muss geräumig sein, also viel Platz bieten – darf aber andererseits nicht zu groß oder unhandlich sein. Sie muss gut und einfach am Rolli befestigt werden können und möglichst passende Fächer und Innentaschen haben. Und robust und abwaschbar müsste sie auch sein…

Also, Ihr merkt schon: Am besten, jemand kann sowas machen und herstellen – so wie Anni! Wir haben die Maße durchgegeben, dann haben Oma und Anni die (wirklich guten!) Stoffe gekauft und Anni hat losgelegt – und das Resultat könnt Ihr auf den Fotos sehen! Mama, Papa und ich freuen uns jedenfalls total über die Tasche – die ich jetzt auch rechtzeitig zur Delphintherapie auf Curacao habe!

Dann kann’s bald losgehen – ich freue mich schon total!

UPDATE: Mama hat zwischenzeitlich einen passenden Namens-Sticker für meine neue Tasche bestellt. Anni hat den jetzt vorne draufgenäht – so weiß jetzt auch jeder, dass das meine Rolli-Tasche ist! Sieht das nicht klasse aus? 😉

Sowas Tolles gibt’s jedenfalls wirklich nirgendwo zu kaufen…

Nicht wegsehen – handeln!

Habt Ihr gestern in der ARD zufällig die Doku „Pflege: Hilft denn keiner?“ und die danach folgende „Hart aber fair„-Sendung zum Pflegenotstand in Deutschland gesehen? Falls nicht, dann holt das doch nach in der ARD-Mediathek. Dann könnt Ihr erleben und erfahren, wie die Politik wissentlich auf eine menschenunwürdige Katastrophe zusteuert…

Mama und Papa haben sich das natürlich angesehen; denn auch wir mussten bereits erfahren, wie katastrophal zum Beispiel für mich die Bedingungen der Kurzzeitpflege sind. Wenn es nicht den einzigartigen Kupferhof als leuchtendes Gegenbeispiel gäbe – der durch eine private Elterninitiative entstanden ist!!! -, dann hätten wir als Familie so gut wie keine Möglichkeit einer Ruhepause und Erholung.

Die Politik sagt ja, eine solche Kurzzeitpflegeeinrichtung mit dieser Qualität sei viel zu teuer – und nimmt viel lieber in Kauf, dass Eltern behinderter Kinder durch die Rund-um-die-Uhr-Pflege zuhause irgendwann völlig ausgebrannt sind und die Kinder dann notgedrungen frühzeitig in eine Pflegeeinrichtung müssen. Dort ist dann der Betreuungsschlüssel eine Katastrophe – Kinder wie ich werden dann ungenügend betreut (WICHTIG: Die Pflegekräfte können nichts dafür!!!) und im wahrsten Sinne des Wortes abgeschoben, während die Eltern fleißig zahlen dürfen und in die Armutsfalle geraten…

Aber genug gejammert: Solche Sendungen wie gestern sind enorm wichtig, um die Politik ENDLICH dazu zu bringen, etwas gegen den Pflegenotstand zu tun. Wenn allerdings der zuständige Minister in der „Hart aber fair„-Sendung sagt, er habe verstanden; im gleichen Atemzug aber von „effizienten Strukturen“ spricht, die benötigt werden – dann hat er leider rein gar nichts verstanden… In der Schule würde man sagen: „Lieber Jens, am Thema komplett vorbei – 6, setzen!“ Und er müsste das Schuljahr wiederholen…

In meinem Blogartikel „Meine wahren Alltagshelden“ habe ich ganz am Ende geschrieben, dass ich die Hoffnung nicht aufgebe, dass sich die Politik der Pflegekastastrophe in Deutschland doch endlich mal annimmt und das Thema nicht weiter totschweigt. Ich hoffe weiter…