Vom Pferd abgeguckt

Puuuuh… ich habe schon lange nix mehr von mir hören lassen. Es war eine Menge los in den vergangenen Wochen. Aber ich habe was Neues für Euch – und das hat in gewisser Weise mit Pferden zu tun… 😉 .

Worum geht es genau? Ich habe an meinem Rolli ja ein Fußbrett, und darauf werden meine Füße angeschnallt. Das muss sein, damit ich besser sitze – andernfalls würden meine Beine wegen meines hohen Muskeltonus und meinen Spastiken oft nach vorne schnellen und ich rutsche mit meinem Becken immer nach vorne…

So weit, so gut. Das Problem an heißen Sommertagen (wie jetzt erst kürzlich) aber ist, dass ich dann nicht durchgängig meine Orthesen mit Orthesenschuhen, sondern auch mal nur Sandalen trage. Und schon bekomme ich an den Stellen, an denen meine Füße angeschnallt sind, total doofe Striemen und Druckstellen…

Was tun? Wir haben diese Schnallen schon abgepolstert und sogar Waschies zwischen Anschnallgurte und meine Beine gesteckt. Aber das reichte bei weitem nicht. Und so ist Mama auf die Google-Suche gegangen…

Und jetzt kommt Trick 17! Was hat Mama gefunden? Lammfell-Nasenschoner für Pferde! Kein Scherz! Die passen perfekt an die Anschnallgurte für meine Füße und polstern meine Beine super ab!

Tja, was für Pferde gut ist, muss für Kinder wie mich eben auch gut sein… 😉 . Bislang klappt das mit den Lammfell-Nasenschonern jedenfalls viel besser. Wir werden das weiter beobachten – und ggf. mal häufiger in Pferdezubehör-Shops stöbern… 🙂

Tag der Unsichtbaren

Heute ist der Internationale Tag der Pflegenden – oder wie Papa sagen würde: der Tag der Unsichtbaren. Eine wunderbare Gelegenheit, all denen, die sich liebevoll um mich kümmern (wie z.B. meine Buddys) und in der Öffentlichkeit viel zu wenig beachtet werden, DANKE zu sagen!

Zuallererst: Es ist gut, dass es einen solchen Tag gibt! Denn dann stehen die Menschen, die in der Pflege arbeiten, auch mal zurecht im Mittelpunkt. Pflegende Angehörige – wie Mama und Papa – gehen da aber leider oftmals unter. Dabei würde unser Gesundheitssystem nahezu kollabieren, wenn Angehörige nicht zuhause die Rund-um-die-Uhr-Pflege leisten würden. Nicht nur zu Corona-Zeiten…

Jetzt will ich Mama und Papa aber auch nicht zu sehr glorifizieren (vor allem, weil Papa ja diesen Text für mich schreibt und er natürlich nicht in Eigenlob verfallen will). Fakt ist aber auch, dass ohne Unterstützung von außen auch Mama und Papa die 24/7-Pflege nicht leisten können.

Und da kommen meine „Buddys“ ins Spiel: Ich werde nicht müde, die immer wieder zu erwähnen. Denn ich will mir nicht ausmalen, wie es uns hier gehen würde, wenn ich keine so tollen „Buddys“ wie Pia, Christina, Janina, Alena, Lorena etc. hätte. Meine „Buddys“ spielen ja nicht nur mit mir – sie übernehmen stundenweise die Pflege und entlasten Mama und Papa. Pflege heißt: An- und Ausziehen, mich in den Rolli oder aufs Bett liftern, Windeln wechseln, mir zu Essen geben, Hilfsmittel anlegen, UK üben und, und, und…

Deshalb am „Tag der Pflegenden„: DANKE an meine tollen Buddys!!! 🙂

Stehen wie eine Eins

Ich schreibe ja regelmäßig über mein breites Hilfsmittel-Sortiment: Von meinen „roten Flitzern“ über meinen Duschstuhl und meinen Orthesen bis hin zu meinem Geh- und meinem Stehtrainer. Der musste mal wieder dringend angepasst werden…

Pubertät bedeutet nun mal auch: Ich wachse – und das ordentlich… Das ist es wieder, eines meiner Lieblingswörter: wachstumsbedingt.

Mein Lieblings-Rehatechniker war jetzt wieder in meiner Schule, um meinen fahrbaren Stehtrainer einzustellen (der Stehtrainer ist in der Schule, da er dort – auch in der Therapie – einfach besser genutzt werden kann). Und das Ergebnis ist klasse, oder? 😉

Alle sind sich einig: Ich stehe da drin wie eine Eins – ich wollte gar nicht mehr raus… So ein Stehtrainer ist jedenfalls eine Super-Sache, da ich so in die Aufrichtung komme und auf beiden Beinen stehen kann. Und: Ich habe mal eine völlig andere Perspektive.

Vielen Dank an meinen Lieblings-Rehatechniker für die Fotos! 😉