Meine Gipsredression

Da isser wieder! Der schöne, blaue Gips – den ich eigentlich gar nicht vermisst hatte… Nun habe ich ihn doch wieder wie ein „Klotz am rechten Bein“ (im wahrsten Sinne des Wortes)… Warum? Das Zauberwort heißt Gipsredression.

In der vergangenen Woche war ich mit meinen Physiotherapeutinnen zur ambulanten Sprechstunde (die findet regelmäßig in meiner Schule statt) bei meinem Kinderorthopäden. Der sollte sich meinen rechten Fuß nach der OP auch mal angucken – und vor allem was dazu sagen, wie er das einschätzt, wie ich „post-OP“ mit allem umgehe.

Uns allen – also Mama, Papa und meinen Physiotherapeutinnen – war aufgefallen, dass ich mich noch etwas schwer tue. Bei den Aufstehübungen aus dem Sitzen in den gehaltenen Stand gehe ich gerne in eine Art „rechter-Fuß-Entlastungshaltung“, beim gehaltenen Laufen kriege ich meinen rechten Fuß nicht so nach vorne, im Sitzen stelle ich meinen Fuß gerne auf die Außenkante.

Das alles zeigt: Die neue Situation ist für mich noch ungewohnt. Ich habe keine Schmerzen, keine Sorge. Aber mein Fuß ist nun mal komplett umgebaut worden – und daran muss ich mich echt gewöhnen.

Warum aber dann der Gips? Der soll mir bei der Umstellung und Gewöhnung helfen. Mein Fuß wird dauerhaft in die richtige Position und Stellung gebracht, beim gehaltenen Laufen und Stehen weiß ich dann, wie es sein soll.

Seit Donnerstag ist mein rechter Unterschenkel wieder blau getüncht. Geplant ist, dass ich den Gips 3×10 Tage trage – dann wäre ich vor Weihnachten damit durch… 😉

Also heißt es nun wieder: Duschen im Duschstuhl mit Müllsack etcetc. Am vergangenen Freitag hätte ich auch meinen lang geplanten Ambulanztermin an der UniReha Köln im Rahmen des „Auf die Beine„-Programms gehabt – den Termin habe ich jetzt erstmal auf Ende März verschoben.

Wie auch immer: Bislang klappt alles gut (bin ja auch ein „Gips-Profi“); heute bin ich mit Papa schon gelaufen wie ein Weltmeister… 😉 .

Musikalische Vorfreude

So Leute, Klinik und OP sind abgehakt – der Schul- und auch Hilfsmittelalltag hat mich wieder in all seinen Facetten. In meinem Alltag gibt es aber ein ganz besonderes Highlight: Ich darf bei einem inklusiven Musikprojekt mitmachen!

Aber mal wieder alles der Reihe nach: Kaum zuhause bzw. in der Schule, stand schon der Gipsabdruck für meine neuen Unterschenkel-Orthesen auf meinem Stundenplan. Außerdem hat mein Rehatechniker meinen ersten „roten Flitzer“ abgeholt. Der wird sozusagen „generalüberholt“ – mein rasantes Wachstum sei Dank…

Beide Sitzschalen – vom Rolli und meinem „Zuhause-Stuhl“ – müssen angepasst werden. Das heißt: Sitztiefe länger, Sitzbreite hinten breiter, vorne dagegen etwas enger. Tja, die Pubertät macht auch vor mir nicht Halt… Bald heißt es wieder probesitzen – ich bin gespannt…

Ich habe aber noch was richtig Tolles zu berichten: Ich darf in diesem Schuljahr an einem ganz besonderen Musikprojekt teilnehmen! Mehr will ich noch nicht verraten, denn wir haben gerade angefangen. Nur schon mal soviel: Das Projekt ist vorbildliche Inklusion und wird von einer Osnabrücker Stiftung gefördert. Mehr dazu bald… 😉

Gipsbefreit durch die Nacht

Zugegeben – ich habe ein bisschen komisch geguckt, als Papa das gesungen hat nach der Melodie dieses bescheidenen Helene Fischer-Songs… 😉 . Aber: Nun ist es weg, mein blaues Ungetüm – aber ich habe schon wieder was neues Blaues für mein Bein.

Das ging alles ruckzuck: Wir waren gerade in der Schön-Klinik angekommen, kam auch schon die Ärztin und hat mir meinen blauen Kunststoff-Gips abgemacht. Mit im Schlepptau hatte sie den guten Mann vom Sanitätshaus, der meine Nachtlagerungsschiene dabei hatte. Und die durfte ich gleich heute Nacht tragen – ohne Probleme, ohne Druckstellen und ohne Meckern… 😉

Heute habe ich dann einen neuen blauen Kunststoffgips gekriegt – und zwar mit Klettverschluss. Warum? Ich soll ja nun fleißig weiter das Stehen und gehaltene Gehen trainieren, damit ich mich an das neue Verhalten der Sehne und meines Fußes gewöhne. Und solange ich keine neuen Unterschenkel-Orthesen habe – die lasse ich von meinem Sanitätshaus zuhause bauen – habe ich diese Übergangslösung. Ganz schön clever…

Jetzt hoffe ich, dass ich Ende der Woche auch wieder nach Hause fahren kann. Die Ärzte und Therapeuten sind jedenfalls hochzufrieden mit mir! 😉